Es muss wohl ein Gott-Verdammter Margreider gewesen sein!!

Eindeutig, es muss einer dieser frechen, gierigen aber auch typischen Margreider gewesen sein, welcher es vor kurzem tatsächlich wagte, dem ach-so großen „Wetter-Gott“ seine „Alte“ auszuspannen. Anders lässt sich der Zorn des Allmächtigen und das damit verbundene „Drecks“-Wetter nun wirklich nicht erklären, welches sich am vergangenen Freitag-Abend über den Sportplatz von Margreid seiner vollen Wut entlud. Die Affäre muss dem zuletzt ohnehin meist regnerischen Wetter nach, nun schon über mehrere Wochen hinweg gehen.
In jedem Fall ging es äußerst feucht und windig her, als unsere Reserve an jenem besagten Abend die Mannschaft des AC Eppan zu Gast bei sich hospitierte.

Zwei Wochen nach der „Schmach von Aldein“, wo man sich von der ortsansässigen „Kuh-Truppe“ düpieren ließ, sah sich unsere Mannschaft im Heimspiel gegen Eppan ganz klar in der Bringschuld, damit im Anschluss an die Partie nicht endgültig von einem missglückten Rückrunden-Start die Rede sein konnte.
Und die Mannschaft hielt der hohen Erwartungshaltung stand , auch wenn es letztendlich unnötig spannend gemacht wurde. Für den neutralen Zuschauer war es in jedem Fall ein nennen wir es mal „geiles“ Spiel.

Und nun der Reihe nach.
Bereits von der ersten Spielminute weg, merkte man unserer 11 an, dass sie nach dem „Alm-Debakel“ von Aldein in der Bringschuld stand. Der Gegner wurde konsequent und früh attackiert. Unser geordnetes Stellungsspiel ließ den Gegner nicht zur Entfaltung kommen. Die Jungs wirkten ähnlich bissig wie der stramme Süd-Wind, welcher ihnen direkt ins Gesicht peitschte.
Trotzdem, so richtig gefährlich wurde es zunächst auf keinen der beiden Seiten.
Während sich die Gäste aus Eppan zunächst mit ein-, zwei harmlosen Distanzschüssen versuchten, versprühte unsere Mannschaft bei Standards für den ersten Ansatz an Torgefahr.
Unser Kasten wurde im übrigen vom eigentlich etatmäßigen , knallharten Abwehr-Rabauken Tobias Zemmer gehütet, da unser Stammkeeper Harald Zelger mit Fieber das Bett hüten musste. Es wurde bereits im Vorfeld gemunkelt fällt der „Norr“ im Tor aus, muss der „Zweit-Norreschte“ der Mannschaft ins Tor. Und so kam es dann auch.
Der erst Aufreger dann in Minute 15. Nach feiner Kombination über links, war es plötzlich die einzige Sturmspitze Daniel Tomasini, der in den gegnerischen Strafraum eindrang und vom Eppaner Schlußmann ungestüm von seinen flinken Beinen geholt wurde. Nur der fällige Pfiff des Unparteiischen blieb zur Überraschung vieler schlichtweg aus. Wenige Minuten später schmatzte ein Freistoß von Guadagnini aus gut und gerne 35 Metern die Oberkante des Querbalken und abermals wenige Minuten darauf, verpasste Patrick Terzer nach einem Eckball den Ball und somit die Führung am langen Pfosten nur ganz, ganz knapp (23.). In Minute 29. fragte sich dann schließlich ein jeder, „hä? das hatte ich heute doch schon mal irgendwo gesehen“. Denn erneut drang einer unserer Spieler, in diesem Fall war es Patrick Terzer in den gegnerischen Sechzehner ein und erneut sah sich der Torwart gezwungen brachial dazwischen zufunken. Dieses mal stürzte er sich mit dem Kopf voraus in die Schlacht und brachte Terzer regelwidrig zu Fall. Elfmeter? Nein, nicht doch. Der Torhüter verdrehte einfach die Opfer – Täter Rolle indem er sich auf dem Boden rumwälzte und wie ein brünstiger, angestochener Elch durch die Gegend schrie.
“ Der arme Kerl“ konnte aber wenige Sekunden darauf problemlos weiterspielen und konnte sich daher auch in Minute 36 über die Führung seiner Mannschaft erfreuen. Die bis dahin harmlosen Gäste hatten sich nach einer Einwurf-Serie bis an unseren Sechzehner rangearbeitet und einer ihrer Spieler zog aus gut 20 Metern ab. Den Torschuss konnte unser guter und erstaunlich unaufgeregt wirkender Torwart Zemmer noch halten, doch beim Nachschuss war er machtlos. Eine unverdiente Führung.
Doch noch kurz vor der Pause, der Wendepunkt im Spiel. Nach einem Foul am sehr aktiven Patrick Terzer, kurz vor dem gegnerischen Strafraum. Für das eigentlich eher gelb-würdige Foulspiel, wurde ein Eppaner Verteidiger vom unglücklich agierenden Unparteiischen vorzeitig in die Kabine und direkt unter die Dusche geschickt.
Wenige Augenblicke später folgten ihm auch seine Mitspieler, denn es wurde zum Pausentee geblasen.

2.Halbzeit. Wer nun einen unbändigen Sturmlauf unserer Mannschaft erwartete, der sah sich nun wirklich nicht getäuscht. Chancen ihm Minutentakt ergaben sich nun gegen den zu zehnt spielenden Gegner.
Beste Torgelegenheiten ergaben sich für den stets gefährlichen Tomasini (56, 61, 63.), Terzer Roland (64.), Casal per sehenswerten Distanzschuss (68.) sowie immer wieder mal nach Standards. Doch die Kugel wollte einfach nicht rein.
Der Geduldsfaden von Trainer und Zuschauer er drohte nun allmählich zu reißen.
Die Erlösung erfolgte letztlich abermals nach einem Eckball von rechts. Über Umwege kam der Ball zu Patrick Terzer, welcher wuchtig von der Strafraumgrenze aus einnetzte (75.).
Doch man wollte noch mehr. Den dezimierten Eppaner sah man es an, dass sie irgendwie nicht mehr ganz wussten wie ihnen denn eigentlich geschah, denn die Angriffslawinen unser Truppe, sie wurden nicht weniger. Als Zuschauer bekam man von der Tribüne aus fast schon einen Steifen. Einen steifen Nacken vom permanenten nach rechts schauen. Denn das Spielgeschehen spielte sich nun ausschließlich auf der Platzhälfte des Gegners ab.
Abermals nach einem Eckball wurde die Partie nun endgültig gedreht. Wenige Meter vor der Torlinie des Gegners wurde am Ball rumgestochert, wie es neugierige Kinder mit einem Stock an einem Wespennest es oftmals tun (spreche nicht von Erfahrung), bis letztendlich Ivan Marcinczak dem Schrecken ein Ende setzte und das Spielgerät per Fuss zur hoch verdienten Führung über die Linie bugsierte (82). 2:1 Sieg und fertig war!
Ach nein, da war ja noch was.
Was dem Russen sein tägliches Glas Wodka, dem Franzosen sein morgendliches Baguette und dem Italiener sein alltäglicher Macchiato ist, dass ist unserem Stürmer Daniel Tomasini, seine alljährliche rote Karte. Ein Ritual, ohne das es einfach nicht geht. Auf Mittelfeldhöhe näherte er sich seinem Gegner rustikal, schräg von der Seite an und…..ach, ist doch egal. Es war ein Foulspiel und man hätte auch nur gelb zücken können. Der Sieg, er hatte Bestand!
Und es regnete übrigens auch nicht mehr. Geht doch.

Aufstellung: Zemmer, Kofler Hannes (ab 46. Casal), Daum Johannes, Walter, Guadagnini, Marcinczak, Terzer Patrik, Ranigler, Kofler Andreas (ab 56. Piger Hannes), Terzer Roland, Tomasini
Trainer: Gruber Stefan
Torschützen: 1:1 Terzer Patrik (75 min.), 2:1 Marcinczak (82 min.)