Kleiner Mann – ganz groß. Nein, nicht Nicholas Sarkozy, sondern unser Innenverteidiger Manuel Walter ist gemeint. Fast im Alleingang, entschied jener junge Mann am späten Freitagabend das Derby in Tramin.
Beim 2:1 Auswärtserfolg genügte unserer Mannschaft, wie schon in der Woche zuvor gegen Kaltern, eine eher bescheidene Leistung. Kämpferisch und läuferisch – gut, taktisch – befriedigend, spielerisch – so lala (stark ausbaufähig). Zwischenprüfung mit 3 Punkten bestanden.
Zum Spiel. Vom Anpfiff an bekamen die Zuschauer in Tramin ein Spiel auf Augenhöhe geboten. Eine Augenhöhe, welche sich allerdings auf einen sehr niederen Niveau befand. Zahlreiche Abspielfehler und hohe Bälle in die Spitzen, die auf dem „Traminer Rumpelplatz“ kein adäquates Mittel darstellten, prägten das Spielbild auf beiden Seiten. So dauerte es bis zur 20. Minute, um erstmals gefährlich vors Traminer Gehäuse aufzukreuzen, Nach einem Einwurf von links flankte Ranzi in den Strafraum, wo Vontavon per Kopf am Traminer Torhüter scheiterte. Danach herrschte wieder absoluter Leerlauf. Selbst eine Folge- „Inspektor Columbo“ hat bisweilen mehr Höhepunkte und Handlung zu bieten, wie jene Phase des Spiels. Immerhin gewann das Spiel mit Fortdauer deutlich an Härte und es kam endlich so etwas wie Derbystimmung auf. Die rustikale Gangart der Traminer war es auch, die uns kurz vor der Pause einen Freistoß aus aussichtsreicher Position bescherte. Manuel Walter legte sich den Ball zurecht und zirkelte den Ball über die Mauer ins linke Eck (42.).
Mit etwas mehr Kreativität – und Spielwitz ging es in den 2. Abschnitt. Die nun flüssiger werdenden Kombinationen ermöglichten es uns nun die Traminer Hintermannschaft, das ein und andere mal zu überspielen. Im Anschluss einer Ecke scheiterte Manuel Walter mit seinem rechten Fuß noch am Traminer Torhüter (54.). In Minute 60. dann die Vorentscheidung. Nach einer Ecke von links, stieg abermals unser „Kopfballungeheuer“ Manuel Walter höher als alle anderen und versenkte den Ball mit einem wuchtigen Kopfball unhaltbar in die Maschen. Sein Zweiter Streich. Wäre der ominöse ausgediente Weltraum – Satellit an diesem Abend tatsächlich über Südtirol und dazu zufällig auch noch aufs Spielfeld gestürzt, er hätte wohl auch diesen per Kopf eingenetzt. Tramin kam nun das ein oder andere Mal zum Torabschluss, doch die größtenteils harmlosen Schüsse brachten unseren Torwart Harald Zelger nicht wirklich ins schwitzen. Nur einmal wurde er wirklich ernsthaft geprüft, als er einen Schuss knapp außerhalb des Strafraums entschärfen musste (78.). Auch für unsere 11 ergaben sich noch vereinzelt Möglichkeiten in Form von Vontavon mittels eines Hebers (81.) und Anrather, welcher nach einem sehenswerten Konter aus aussichtsreicher Position vergeigte (84.). Wie schon gegen Kaltern gab es auch diesmal noch ein ärgerliches, weil vermeidbares Gegentor in der Schlussminute.
Aufstellung:
Zelger, Piger (ab 63. Zemmer), Gretter, Walter, Ranzi, Gallmetzer, Ranigler (ab 55. Guadagnini), Vontavon, Anrather (ab 72. Daum), Terzer, Schweiggl (ab 48. Kofler)
Trainer: Gruber Stefan
Torschützen: 0:1 Walter (42. min), 0:2 Walter (60. min)