Stadt gegen Land

Weinstraße Süd – B gegen Fc Rentsch lautete die Begegnung, welche am Freitagabend in Margreid über die Bühne ging. Ein Theaterstück, wenn nicht ein „Drama“ – fein gegliedert in 2 Akten. Im „dreckigen Bauernstück“ duellierten sich unsere einfachen Tölpel aus dem ländlichen Dorfe mit den fein geschniegelten Herren aus dem Nord-Osten unserer Landeshauptstadt. Endstand 0:2. Beide Akte gingen an die Gäste aus Bozen.
Vorhang auf – für Akt 1. Als Erster nennenswert auf die große Fußballbühne trat unser Mittelfeldstratege Klaus „die Pumpe“ Gallmetzer. Wie eine Arterie, die das Blut vom Herzen zu den Körperteilen leitet, pumpte er die Angriffe von der Abwehr aus in den Angriff. Vor Eifer und Einsatz nur so brennend, scheiterte er in den Anfangsminuten 2x nur knapp am Gästegehäuse (5.), (7.). Und als wenig später auch Paoli die Führung auf den Fuß hatte (14.) und man auch ansonsten sehenswert kombinierte, hätte wohl kaum jemand auch nur einen Pfifferling, auf die sich in der Anfangsphase streng zurückhaltenden Gäste gesetzt. Doch mit Fortdauer des Spiels wurde die Sache von Minute zu Minute ausgeglichener. Wie beim Armdrücken verschob sich das Geschehen nun wild – wechselnd von der einen auf die andere Seite. Unsere Mannschaft verfügte zwar über die reifere Spielanlage, doch das laufintensive Auftreten der Gäste kompensierte diese bedingungslos. Der Regisseur (Schiedsrichter) hatte das Geschehen stets im Griff und dirigierte weitgehend ohne Fehl und Tadel. Fehlerlos, das war auch unsere Abwehr größtenteils, leider nicht länger als bis zur Minute 36. Nach einem Missverständnis zwischen unseren Innenverteidigern auf Mittelfeldhöhe, ergaunerte sich ein gegnerischer Spieler die Kugel, ließ alles stehen und liegen und schob den Ball am chancenlosen Zelger vorbei ins Netz. Der Negativhöhepunkt war erreicht. In den letzten Atemzügen des 1. Spielabschnittes ereignete sich nur mehr herzlich wenig und so ging es mit einem ärgerlichen 0:1 zum Pausentrank.
Zweiter Akt: Querlatte, der Ball springt zurück ins Feld – Kopfball – nochmals der Querbalken, auf die Torlinie und Nachschuss…….über das Tor. Mit einer, zum Glück aus Sicht unserer Truppe, stümperhaft vergebenen Triple-Chance der Gäste startete der Schlussakt, des sich nun immer mehr abzeichnenden Trauerspiels (49.). Die erhoffte, schnelle Wende, sie wollte und wollte einfach nicht eintreten. Der Fc Rentsch war nun das spielbestimmende Team. Obwohl wir grundsätzlich behaupten können über eine konditionell – starke Mannschaft zu verfügen (siehe Sport-Ärztliche Visite, sie würde dies stichfest belegen), hatten wir inzwischen in den Gästen unseren Meister gefunden. Die Begegnung konnte zwar nach wie vor als ausgeglichen bezeichnet werden, jedoch hinterließen die konter-starken Gäste den mittlerweile wesentlich gefährlicheren Eindruck. Unermüdlich und stets in nummerischer Überzahl wurde unser Strafraum fortan förmlich überfallen. Besonders unser Torwart Harald Zelger konnte sich nun mehrmals auszeichnen (60), (67). Unsere Mittelfeldpumpe hatte inzwischen deutlich an Saugkraft verloren, denn das Umschalten von Defensive auf Offensive stockte gewaltig. Erste Rostspuren machten sich bemerkbar – aufreizende Torchancen unsererseits gab es trotz aller Mühe mit sofortiger Wirkung keine mehr. Mit Betonung auf „Keine“.
Endgültige Klarheit dann in Minute 75. Nach einem leichtfertig vertändelten Ball im Mittelfeld überspielte man unsere weit aufgerückte Hintermannschaft in Windeseile und ein gegnerischer Stürmer vollendete die Ballstafette alleinstehend zum 0:2. Tja, was soll man dazu sagen? Halbzeit 1. dominiert – Halbzeit 2. kapituliert. In den letzten Minuten gab es schlussendlich doch noch etwas zu „feiern“. Nach einer Tätlichkeit unseres Stürmers Daniel Tomasini zückte der Schiedsrichter (zu Recht) die rote Ampelkarte (80.). Angeblich der zehnte Platzverweis in seiner Laufbahn. Ein seltenes Jubiläum – welches ohne Blumen bleiben wird.

Aufstellung:
Zelger, Piger (ab 46. Gretter), Ranigler (ab 69. Schwarz), Walter, Guadagnini, Gallmetzer (ab 82. Pfaffstaller), Daum, Carlini, Anrather (ab 46. Tomasini), Terzer, Paoli (ab 46. Schweiggl)
Trainer: Terzer Patrick (in Vertretung)
Torschützen: Fehlanzeige