Ein munteres Scheibenschießen entwickelte sich am frühen Samstagabend in Auer. Nein, nicht am Schießstand, sondern am (ausweich) Sportplatz von Auer. Während die Gastgeber ihre Kugeln dabei größtenteils sinnlos verballerten, erwies sich unsere Mannschaft in dieser Hinsicht als gnadenlose Scharfschützen. Aus recht wenigen Einschussmöglichkeiten machte man im Endeffekt 5 Treffer. Während von den Dutzenden Torabschlüssen des ASC Auer nur 2 davon das Netz trafen. ASC Auer – Weinstrasse Süd B 2:5!
Nun zum Spiel: Oder besser gesagt beginnen wir den Bericht mal wenige Minuten vor dem Spiel. Denn die im Gegensatz zum Vorjahr stark veränderte (italianisierte) Elf aus Auer verdutzte nicht wenig, als man vor deren Trainerbank einen Mannschaftskreis bildete und plötzlich den Namen des in dieser Woche erfolgreich am Herzen operierten Antonio Cassano in den Aurer Abendhimmel brüllte. Wollte man etwa ihm das Spiel bzw. die Niederlage widmen? Sachen gibt’s.
Jedenfalls schien es die Heimmannschaft dann doch etwas zu beflügeln, denn gelang es ihr in der Startphase der Partie unsere Mannschaft vehement unter Druck zu setzen. So dauerte es auch nur bis zur 3.Minute bis Torwart „Harry“ Zelger einen Freistoß – Nachschuss gekonnt entschärfen musste. Die Mannschaft aus Auer spielte einen für die Anfangsminuten fast schon schrägen Offensivstil. Als ob es schon um alles oder nichts ging. Die Abwehrkette verteidigte extrem hoch und so war es nicht wirklich verwunderlich, dass gerade unser pfeilschneller Stürmer Armin Vontavon dies zu nutzen wusste. Nach einen Steilpass von Ranigler startete dieser alleine Richtung gegnerisches Tor, umspielte den Torhüter und vollstreckte zur frühen Führung (6.). Keine fünf Minuten Später dasselbe Bild. Wiederum wurde Vontavon in die Gasse geschickt und erneut blieb er vor dem Tor lässig cool und verwertete die Pille im kurzen Eck (10.). Unbeirrt vom 2-Tore-Rückstand setzte Auer nach wie vor alles auf eine Karte, so wusste Goalie Zelger bei Distanzschüssen erneut mehrmals zu glänzen. In Minute 26. schließlich der verdiente Anschlusstreffer für die gastgebende Mannschaft. Im Anschluss einer Ecke kam ein gegnerischer Spieler mutterseelenallein am zweiten Pfosten zum Abschluss und dessen vor sich hin hoppelnder Torschuss sprang unglücklich für Zelger über seine Hand ins Netz. Doch zum Glück gab es da ja noch Armin Vontavon, welcher mit seiner fast schon un-zu bändigenden „Torgeilheit“ nur Sekunden später auf 3:1 aus unserer Sicht erhöhte. „Und täglich grüßt das Murmeltier“, denn sein dritter Streich unterschied sich von seinen ersten Beiden nur unwesentlich. Steilpass in Spitze, Vontavon startet alleine auf den Torwart zu, Vontavon trifft. Fußball kann so einfach sein. Bis zum Halbzeitpfiff hatte Joachim Daum beinahe noch auf 4:1 erhöhen können, doch das wäre dann wohl des Guten etwas zu viel gewesen (38.). Im zweiten Spielabschnitt machten unsere Mannen dann relativ schnell Nägel mit Köpfen. 49. Spielminute: Eckball von Carlini – wuchtiger Kopfball von Manuel Walter und schon zappelte der Ball ein weiteres Mal unhaltbar im Netz. Saisontor Nummer 4. Nicht schlecht für einen Verteidiger. Kaum einen Wimpernschlag später hatte sich der ASC-Auer nun endgültig sein eigenes Grab geschaufelt, denn nach einem Eigentor hieß es schließlich 1:5 (52.). Bemerkenswerterweise spielten sie anschließend trotzdem weiter unbekümmert und munter drauf los, was mit einem raschen Treffer zum 2:5 belohnt wurde (56.). In der letzten halben Stunde schließlich beruhigte sich das Spielgeschehen etwas und die sich auf beiden Seiten ergebenden Torchancen blieben alle samt ungenutzt. Im Speziellen unsere Abwehr hatte sich im Vergleich zur ersten Hälfte wesentlich stabilisiert, was eventuell auch mit der Hereinnahme des routinierten aber manchmal etwas hüftsteif wirkenden Abwehrstrategen Florian „Flora“ Zwerger zu tun hatte, welcher der Abwehr das letzte Quantum an Sicherheit verlieh. (Die 10€ Bestechungsgeld von ihm für die Erwähnung seines Namens, habe ich natürlich gerne entgegen genommen :). Der „große“ Schock dann in Minute 75. Nachdem unser Trainer Stefan Gruber bereits das Kontingent von fünf Spielerwechseln in Anspruch genommen hatte, humpelte Innenverteidiger Manuel Walter plötzlich wie eine verletzte Schildkröte über den Platz. Notgedrungen biss er auf die Zähne und durfte sich fortan um sich einigermaßen zu schonen als Stürmer beweisen. Kaum in der Sturmspitze angekommen hechelte er plötzlich, so als wäre nie nichts geschehen, ohne Probleme jeden Ball hinterher. Welch eine Wunderheilung :).
Nichtsdestotrotz endete eine kuriose Partie, welche gut und gerne auch 7:8 ausgehen hätte können mit 2:5. Aus die Maus.
Aufstellung:
Zelger, Piger, Guadagnini, Walter, Casal (ab 70. Zwerger), Terzer Patrick (ab 60. Schwarz), Ranigler (ab 58. Pfaffstaller), Gretter (ab 46. Carlini), Vontavon, Terzer Roland, Daum (ab 46. Anrather)
Trainer: Gruber Stefan
Torschützen: 0:1 Vontavon (6 min.), 0:2 Vontavon (10 min.), 1:3 Vontavon (27 min.), 1:4 Walter (49 min.), 1:5 Eigentor (53 min.).