Die aller erste Auswärtsniederlage dieser Saison setzte es für unsere Reserve am Freitagabend beim Gastspiel in Kaltern. Wie schon 2 Wochen zuvor beim „Eier-haften“ 3:4 gegen Eppan fielen auch diesmal wieder zahlreiche Tore. Will jemand aktuell mehr Tore als bei den Spielen unserer Mannschaft erleben, so muss er momentan schon eine Eishockey-Begegnung aufsuchen oder um ganz auf Nummer sicher zu gehen, einfach zum Handball pilgern.
Was ihm Wesentlichen vom Spiel in Erinnerung bleiben wird ist eine in den entscheidenden Momenten unkonzentrierte Defensivdarbietung unserseits, eine leider zum wiederholten male mäßige Darbietung des Schiedsrichters, sowie ein mittlerweile gewohnt holpriges Geläuf in Kaltern (ein Tennisspieler hätte sich wohl wie in Wimbledon und bei den French Open gleichzeitig gefühlt; mal Gras, mal Sand, man konnte sich einfach nicht entscheiden).
Legen wir die Lupe übers Spiel und kommen zu den Details.
Den ersten Torabschluss unserer 11 gab es bereits in der 2. Minute zu begutachten. Johannes Huber ’s Flachschuss knapp außerhalb des Strafraums wurde vom Kalterer Schlussmann zur rechten Ecke abgewehrt. Vorne zeigte man sich also von Beginn an gefährlich. Doch auch hinten wollte man dem in nichts nachstehen. Anders war der artistische Rückpass vom gewohnt Einsatzfreudigen Patrick Terzer nicht zu erklären, welchen unser Torhüter Harald Zelger noch mit Müh und Not ans linke Gehäuse lenken konnte (5.). Der Groschen hatte sich also erstmals Richtung Abgrund zubewegt und keine Minute später fiel er auch in Form eines Gegentores. Flanke von rechts, der Klärungsversuch unserer Hintermannschaft will nicht gelingen, Abstauber eines Kalterer Akteurs und schon waren wir mit 0:1 im Hintertreffen (6.). Auch im Anschluss an das frühe Gegentor blieb der Gegner über den rechten Flügel stets gefährlich, was unsere 11 zunächst vor einige Probleme stellte. Erst nach etwa einer viertel Stunde gelang es uns die Begegnung mehr und mehr in den Griff zu bekommen. Eine Torchance von Götze, Pardon von Gonzo in Minute 14. wurde von diesem zwar noch vergeigt, doch kurze Zeit später klingelte es auch in der gegnerischen Kiste. Einen von Guadagnini getretenen Freistoß aus dem Halbfeld verwertete Roland Terzer per Kopf zum Ausgleich im unteren rechten Toreck (21.).
Gegen Mitte der Partie wurde die Gangart beider Teams deutlich rauer. Es setzte das ein und andere harte Einsteigen, was vom Unparteiischen häufig unterschiedlich, teils widersprüchlich ausgelegt wurde. Wenigstens bestätige er uns Wort wörtlich, dass was eh schon jeder irgendwie mitbekommen hatte: „Af Nocht sig i nit gor a so guat“. Bei soviel Ehrlichkeit möge man es ihm verzeihen. Nicht verzeihen kann man ihm allerdings das nicht geahndete gegnerische Foulspiel, welches dem Gegentor zum 1:2 vorausging. In der Folge dieses nicht gepfiffenen Fouls, überspielte uns Kaltern abermals über die rechte Seite und die Flanke von der Grundlinie wurde in der Mitte per Volley verwertet (33.). Vor dem Pausentee hatte Patrick Terzer nochmals die Gelegenheit, doch sein wuchtiger Rechtsschuss zischte am Tor vorbei (36.).
Im zweiten Spielabschnitt waren keine 2.Minuten verstrichen, da konnte sich der Kalterer Torwart bei einem Volleyschuss von Lukas Mair von der Strafraumgrenze auszeichnen. Die sich daraus mehrmals ergebenden Nachschuss-Möglichkeiten konnten von der Kalterer Defensive allesamt abgeblockt werden (47.). Die Mannschaft präsentierte sich fortan etwas aktiver, doch so richtig gefährlich wurde man, wenn dann auch nur nach Standards. So geschehen in Minute 58. als ein gut getretener Freistoß von Thomas Guadagnini den Torhüter abermals zu einem Abpraller zwang, welchen man zum wiederholten Male nicht nutzen konnte. Das Standard-Festival setzte sich anschließend auch auf der gegenüber liegenden Seite fort. Nach einem Freistoß von rechts, war es ein Kalterer Spieler, welcher sich im Luftduell durchsetzen konnte und zum 3:1 für Kaltern einköpfte (66.). Kurze Zeit später; wieder auf der anderen Seite; wiederum Freistoß; erneut von Guadagnini getreten; Kopfball von Christoforetti; und schon war der alte 1-Tore Rückstand wieder hergestellt (70.). In der Schlussphase setzte man,wie auch schon im Spiel zuvor gegen Eppan, auf volle Offensive, doch fehlte uns letzten Endes auch dieses mal wieder einfach das entscheidende Glück im Abschluss. Glück im Unglück hatte unser Eisenharter Abwehrspieler Daniel Piger, der kurz vor Schluss von einem gegnerischen Spieler per Ellbogenschlag niedergestreckt wurde. Für den, ansonsten für seine Einsteck- aber auch Austeil-Qualitäten bekannten Piger fand die Begegnung in der Bozner Erste-Hilfe Station sein Ende. Seine Platzwunde an der Stirn musste mit ein paar Stichen zusammengenäht werden. Ein Ostergeschenk auf das er sicherlich gerne verzichten hätte können.
Aufstellung:
Zelger, Gretter (ab 60. Casal), Piger (ab 73. Schwarz), Guadagnini, Walter, Christoforetti, Huber, Terzer Patrick, Anrather (ab 60. Daum Johannes), Terzer Roland, Mair
Trainer: Gruber Stefan
Torschützen: 1:1 Terzer Roland (21 min.), 2:3 Christoforetti (70 min.)