Alles hatte seinen Anfang in den frühen 50er Jahren. Als sich das Leben nach dem verheerenden 2. Weltkrieg wieder zu normalisieren begann, verspürten einige Jugendliche, allen voran Peer Max und Pomella Erwin, die Lust den damals sehr an Popularität gewonnenen Sport Fußball (Deutschland wurde ’54 das erste Mal Weltmeister) auszuüben. Im Gegensatz zu den benachbarten Gemeinden Margreid und Tramin verfügte Kurtatsch damals noch nicht über ein eigenes Fußballfeld. Somit musste mit einer frisch gemähten (oder auch nicht) „Strebwiesn“ auf den sogenannten Gemeindemösern vorliebgenommen werden. Im Jahre ’58 (es war die fußballerische Geburtsstunde des bis heute unvergleichbaren Brasilianers Pelè) wurde der örtliche Fußballklub unter der Bezeichnung „Südtiroler Sportverein Kurtatsch“ gegründet. Da das Spielfeld in Kurtatsch in keinster Weise den Fußballnormen entsprach, musste man in den ersten Jahren nach Margreid und Tramin ausweichen. Nach mühseligen Verhandlungen mit der Gemeindeverwaltung von Kurtatsch unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters Vigil Peer, wurde dem Sportverein offiziell ein Grundstück auf den Gemeindemösern zugewiesen. Da der Verein selbst für die Planierungsarbeiten aufkommen musste und die Geldmittel sehr begrenzt waren, glich der Fußballplatz eher einem Kartoffelacker als einem Spielfeld. Nichtsdestotrotz ging man daran, auch die ersten Umkleidekabinen zu bauen und die legendären Pappeln rings um das Spielfeld zu pflanzen. Mit dem nun eigenen Heimplatz kam schließlich auch der sportliche Erfolg. So stieg die Kurtatscher Mannschaft 1966 erstmals in die II. Amateurliga auf. Da der Platz für das nun etwas höhere Niveau verständlicherweise nicht mehr den Ansprüchen gerecht wurde, bearbeitete man ihn 1966 nochmals – diesmal gründlich und händisch. Der Fußballsport wurde nun immer mehr perfektioniert und damit auch zeitaufwendiger. Um alle erforderlichen Trainingseinheiten unterzubringen, wurde 1969 die erste Beleuchtungsanlage, mittels eines rudimentären Stromaggregates betrieben, installiert. Es war eine der ersten Flutlichtanlagen des Landes. Rund zehn Jahre später wurde mit dem Bau der neuen Umkleidekabinen begonnen. Nachdem die alten Kabinen im Moor zu versinken drohten, wollte man sie diesmal besser und leichter bauen – was jedoch nicht wirklich gelang. Zur selben Zeit wurden die zur Gefahr werdenden Pappeln entfernt und zwei Jahre später wurde die Flutlichtanlage erneuert. Die dafür notwendigen Masten wurden vom damaligen linken Sturmläufer, Präsident und Schlosser Emmerich Gruber sehr günstig angefertigt. Da der Zahn der Zeit auch an den zweiten Umkleidekabinen nagte und auch diese immer weiter im Torfboden versanken, beschloss die Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Oswald Schiefer an der Spitze 1988 die Errichtung eines neuen Sportplatzes an einer anderen Stelle. Nach Standortwahl, Bauleitplanänderung, Grundenteignung usw. wurde 1991 mit dem Bau der neuen Sportanlage in Breitbach begonnen. In zweijähriger Bauzeit wurde diese einmalige und wunderschöne Anlage samt herrlichem Rasen erbaut. Für die Pflege des Grüns und die Erhaltung des Gebäudes wurde nun ein Platzwart in der Person Oskar Mayrs angestellt. Die Kosten für die nunmehr strombetriebene Flutlichtanlage und für das Entgelt des Platzwartes muss der Fußballverein selbst aufkommen. Somit steht neben dem sportlichen Einsatz das Aufbringen der nicht unerheblichen finanziellen Mittel durch die Suche nach Sponsoren und das Organisieren von Veranstaltungen im Mittelpunkt der Vereinsführung und deren Mitgliedern. Zumal dies aber bei Weitem nicht zur Kostendeckung ausreicht, ist der Verein auch auf die großzügige finanzielle Unterstützung der Gemeindeverwaltung angewiesen. Dass die Sportstätte von Kurtatsch auch nach nunmehr 15 Jahren als eine der schönsten und bestgepflegtesten Anlagen des Landes gilt, ist Beweis für die sehr gute Zusammenarbeit des Fußballklubs mit der Bevölkerung und der Gemeinde. Seit dem Zusammenschluss der drei Dörfer Kurtatsch, Margreid und Kurtinig zum Verein „Weinstrasse Süd“ im Jahr 2000 ist jedoch das zeitliche und räumliche Unterbringen von Trainingseinheiten und Meisterschaftsspielen (14 Mannschaften, 150 Kinder und 100 Erwachsene) zu einem großen Problem geworden. Dieser Aufgabe gerecht zu werden und dabei das Spielfeld in seinem guten Zustand zu erhalten, ist auch durch die Möglichkeit der Benützung der Sportplätze von Margreid und Kurtinig leider nicht möglich. Daher arbeitet die Vereinsführung von Kurtatsch in Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Sportreferenten an der Realisierung eines Trainingsplatzes mit Kunstrasenbelag oberhalb der bestehenden Sportzone. Auf diese Weise könnte das Training bei jeder Witterung garantiert werden. Dass dieses neue herausfordernde Vorhaben mit enormen Kosten und auch mit einigen Opfern der Anwohner bzw. Grundeigentümer verbunden ist, darüber ist sich der örtliche Fußballverein natürlich bewusst. Der Klub hofft jedoch angesichts des großen Interesses der Jugend und auch durch die Bedeutung des Fußballs in der gesundheitlichen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auf breite Zustimmung in der Bevölkerung –
DAMIT DER BALL AUCH WEITERHIN ROLLT FÜR DIE SCHÖNSTE NEBENSACHE DER WELT